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Verein zur Förderung und Unterstützung bolivianischer Kinder


Bolivien - ein Andenstaat in Südamerika - gehört
zu den ärmsten Ländern der Erde
 
Auf einer Fläche von 1,1 Mio qkm, dreimal so groß wie Deutschland, leben 11,2 Mio. Einwohner (Volkszählung 2024). Wachstumsrate: 1,1% (2021) pro Jahr. Im Jahr 2022 ist Santa Cruz de la Sierra mit geschätzt rund 1,9 Mio. Einwohnern die größte Stadt Boliviens. Die Anden-Metropole La Paz ist der Regierungssitz Boliviens und mit geschätzt rund 957.000 Einwohnern hinter El Alto die drittgrößte Stadt Boliviens. Die Hauptstadt Sucre ist mit knapp 361.000 Einwohnern nur die fünftgrößte Stadt.

Seit 2009 bezeichnet sich Bolivien als Plurinationalen Staat und erkennt neben Spanisch 36 weitere indigene Sprachen als Landessprachen an. Etwas über 50 % der Bevölkerung gehören den indigenen Völkern (span. indígenas) an, meist Quechua (30,7 %) und Aymara (25,2 %), insgesamt 26 Ethnien; gut 30 % der Bevölkerung sind Mestizen, die übrigen Nachfahren der Europäer. Im Jahr 2022 waren rund 30,8 % der Bevölkerung Boliviens zwischen 0 und 14 Jahre alt
Nach Haiti und Paraguay ist Bolivien das drittärmste Land Lateinamerikas. Die wirtschaftliche Lage hat sich in den beiden letzten Jahrzehnten verbessert, aber 2022 lebten noch 17 % der Einwohner mit weniger als 6,85 $/Tag und 3,1 % lebten in absoluter Armut (unter 2,15 $/Tag)



Bolivien zählt zu den Ärmsten und strukturschwächsten Ländern Südamerikas. Unter anderem durch umfassende Investitionen in Sozialprogramme konnte der Anteil der in Armut lebenden Menschen seit 2000 etwa halbiert werden. Die Corona-Pandemie und sinkende Einnahmen aus Rohstoffexporten machten diese Fortschritte in den vergangenen Jahren zum Teil jedoch wieder zunichte. Die Zahl der informell Beschäftigten ist seit 2020 deutlich angestiegen und liegt nun nach Schätzungen bei etwa 80 %. Die l&äuml;ndliche und indigene Bevölkerung ist überproportional stark von Armut betroffen. Das Land verzeichnet zudem eine der höchsten Raten von Gewalt gegen Frauen und Mädchen im regionalen Vergleich. (https://www.bmz.de/de/laender/bolivien)

Besonders schlimm trifft es aber immer die Kinder. Viele sterben, bevor sie das 1. Lebensjahr erreicht haben, die Kindersterblichkeit beträgt 41,4 ‰ (Schätzung 2023). Tausende leben als Straßenkinder vollkommen auf sich allein gestellt in den Städten oder verdienen auf der Straße ihren Lebensunterhalt, um zum Familieneinkommen beizutragen. "Polillas" - "Motten" werden sie verächtlich genannt, als wären sie lästiges Ungeziefer. Allein in La Paz geht man davon aus, dass ca. 30.000 Kinder dort als Schuhputzer, Bonbonverkäufer, Lastenträger, Autobewacher, Ausrufer in Bussen, Boten, Bettler und Müllsammler unterwegs sind.
Diese Kinder sind auf der Straße der Verwahrlosung, der Misshandlung und der rücksichtslosen Ausbeutung hilflos ausgeliefert und greifen nicht selten zu Alkohol und Drogen. Ihr junges Leben ist zerbrochen, weil sie unerwünscht und ungeliebt sind.